Sonntag, 31. August 2014

Rotfuchs (Vulpes vulpes)

Rotfuchs im Tierpark, CC

Einordnung

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Füchse (Vulpini)
Gattung: Vulpes
Art: Rotfuchs

Verbreitungsgebiet des Rotfuchses, CC


Verbreitung und Lebensraum

Rotfüchse haben das größte Verbreitungsgebiet aller wildlebender Fleischfresser. Sie kommen in subtropischen Gebieten, aber auch nördlich des Polarkreises vor. Sie leben sowohl in Nordamerika als auch in Eurasien.
Zur Fuchsjagd wurden Rotfüchse in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Australien eingeführt, was fatale Folgen für die australische Fauna hatte: Die Evolution hatte in Australien nicht mit schnellen Raubtieren gerechnet und viele heimische Tiere fielen dem zum Opfer. Infolgedessen wurde 1893 das erste Kopfgeld auf einen Fuchs ausgesetzt.
Füchse machen keine halben Sachen und fühlen sich in sämtlichen Lebensräumen wohl. Sie wohnen in Wäldern, Marschen, Ackern und haben sich als Zivilisationsfolger auch bis in Städte vorgewagt. Hier finden sie ein reiches Nahrungsangebot von Komposthaufen, Essensresten, aber auch Mäusen und Ratten. Sie werden nicht bejagt, können sich in Schuppen oder Holzstapeln einquartieren und haben Rückzugsorte, in denen sie nachts meist ungestört sind: Parks und Friedhöfe.


Weitere Eckdaten

Tragzeit                  53-54d
Jungtiere                4-6
Aufzuchtszeit         5m
Alter                       in freier Wildbahn bis 10y



Die Fuchsspur zeigt vier Zehen mit Krallen und einen rundlichen Ballen. Im Trab, der gewöhnlichen Fortbewegungsgeschwindigkeit des Fuches, schnürt er, das heißt, er setzt die Hinterläufe genau in den Abdrücken der Vorderläufe auf. Die Abdrücke sind ca 5cm lang und 4,5cm breit. Beim Schnüren liegen die einzelnen Abdrücke etwas 30cm auseinander.
Von Hundeabdrücken lässt sich die Fuchsspur durch einige Merkmale unterscheiden: Der Fuchsabdruck ist länglicher als der des Hundes, der Raum zwischen Hauptballen und Zehen ist größer.


Äußeres

Der Rotfuchs hat ein oben rötliches, unten weißes Fell. Je nach geographischem Vorkommen variiert der Rotton zwischen rötlichgelb und tiefrotbraun, die Unterseite zwischen reinweiß und schiefergrau. Die Füße und Hinterseiten der Ohren sind schwarz gefärbt. Es gibt diverse weitere Farbvarianten.
In Größe und Gewicht unterscheiden sich Füchse wegen ihres weiten Verbreitungsgebietes stark.
Gewicht:
Männchen  5,5-7,5kg
Weibchen  5-6,5kg
Körperlänge:
Männchen  65-75cm, Schwanz 35-45cm
Weibchen   62-68cm, Schwanz 30-42cm


Gebiss

Der Fuchs ist ein Allesfresser. In seinem Maul verbergen sich 42 schmelzhöckrige Zähne, die sowohl Greifen als auch Zermahlen können.
Die Zahnformel im Oberkiefer ist 3I, 1C, 4P, 2M, im Unterkiefer 3I, 1C, 4P, 3M.


Sinnesorgane

Der Fuchs ist vorwiegend in der Dämmerung aktiv und hat dementsprechens angepasste Sinnesorgane. Füchse haben ein sehr gutes Gehör, mit dem sie auch den Herkunftsort der Geräusche äußerst präzise orten können.
Der Geruchssinn ist 400mal besser als der des Menschen.
Die Augen sind ans Dämmerungssehen angepasst und verfügen hauptsächlich über Stäbchen. Wir erinnern uns: Das sind die Sehzellen, die fürs Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich sind. Der Fuchs kann also im Dunkeln sehr gut sehen, ist aber ohne Sehzapfen farbenblind.

Fuchs und Dachs, CC


Bau

Ein Fuchsbau besteht aus einem Gängesystem mit einer Hauptröhre und mehreren Fluchtröhren. Um den Eingang bildet sich durch die ausgegrabene Erde ein Wall.
Es muss aber nicht immer unbedingt ein großer Bau sein; Füchse geben sich auch mit einfachen Bauten unter Baumstümpfen, in Felsspalten oder in der Stadt unter Gartenhäusern zufrieden. Gerne ziehen sie auch in alte Dachsbauten ein, es kommt sogar vor, dass Füchse und Dachse gemeinsam einen Bau bewohnen.


Ernährung

Der Fuchs ist ein Allesfresser und zeigt wenig Ansprüche an seine Nahrung. Ist seine Lieblingsbeute einmal nicht verfügbar, steigt er auf andere Tiere um, Hauptsache, diese sind leicht zu erlegen und haben einen hohen Energiegehalt. Demnach ist es schwierig, die Nahrung des Fuchses genauer einzugrenzen, auch wegen seines weiten Verbreitungsgebietes.
Generell frisst der Fuchs Kleinsäuger, aber auch Rehe, Amphibien, Fische, Wirbellose, Insekten, Aas, Abfall und auch Obst, je süßer desto besser: Füchse können süß schmecken.
In seiner Jagdweise ähnelt der Fuchs mehr der Katze als seiner eigentlichen Hundefamilie. Er schleicht sich heran und springt seine Beute an. Bei hohem Schnee stürzt er sich regelrecht kopfüber auf seine Beute. 

Jungfuchs, CC
Spielende Fähe, CC

Sozialverhalten

Füchse leben meist in Familiengruppen zusammen und verteidigen gemeinsam ihr Territorium. In einer Familiengruppe gibt es einen Rüden und eine Fähe, das Fortpflanzungspaar, und weitere nahe Verwandte wie Geschwister und Töchter der Fähe. Sie helfen bei der Jungenaufzucht, indem sie die Jungfüchse bewachen, Säugen oder nach dem Tode der Eltern sogar komplett adoptieren.
Füchse jagen meist allein, begegnen jedoch allen Familienmitgliedern innerhalb einer Tages. Im Winter, zur Zeit der Ranz, kann es bei diesen Treffen zu Auseinandersetzungen kommen, sonst verlaufen sie meist friedlich.
Je nach Lokalität wird auch berichtet, dass Füchse komplett einzelgängerisch unterwegs sind.
Rotfüchse werden mit zehn Monaten geschlechtsreif. Die Paarung findet einmal jährlich im Winter statt. Rüden sind von Dezember bis Anfang März befruchtungsfähig, Fähen können jedoch nur an 2-3 Tagen im Januar oder Februar aufnehmen. Der Rüde verfolgt seine Fähe also über einen längeren Zeitraum, um den richtigen Moment auf keinen Fall zu verpassen. Die Fähe lässt sich nur an fruchtbaren Tagen decken. Je nach Sozialstruktur paaren sich die Rüden auch mit mehreren Fähen oder die Fähen mit mehreren Rüden, um den Paarungserfolg zu erhöhen. Es ist also möglich, dass ein Wurf mehrere Vatertiere hat.
Im Anschluss an den Deckakt bleibt der Rüde „hängen“, die Kopulierenden bleiben in dieser Zeit stehen und sind miteinander verbunden. Dies dient dem Männchen als Erhöhung der Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung.
Die Anzahl der geborenen Jungfüchse ist von mehreren Faktoren abhängig: Dem Nahrungsangebot, der Sozialstruktur der Population und von der Sterblichkeitsrate innerhalb der Population. Bei gutem Nahrungsangebot gibt es mehr Jungtiere, bei einer stabilen Sozialstruktur weniger Jungtiere, bei hoher Sterblichkeitsrate wiederum mehr.
Fähen gebären nicht jedes Jahr, meist ältere häufiger als jüngere.
Die graubraun, wollig behaarten Jungtiere öffnen die Augen mit 12 bis 14 Tagen, werden vier bis sechs Wochen gesäugt und verlassen den Bau erstmalig nach etwa einem Monat. Zu dieser Zeit hat ihr Fell bereits von Tarnfarben zum typischen Fuchsrot gewechselt.


Feinde

Der Fuchs wird aus der Luft und vom Boden aus gejagt; er steht bei Luchsen und Wölfen auf dem Speiseplan. Aus Alaska sind aber auch friedliche Koexistenzen von Wolf und Fuchs bekannt.
Steinadler können adulte Tiere schlagen, der Einfachheit halber bevorzugen sie jedoch Jungtiere. Uhus erlegen nur hin und wieder Jungtiere.
Der Fuchs spielt in Jagd- und Pelzindustrie eine größere Rolle.


Kitsune- Statue in Japan, CC

Neunschwänziger Fuchsgeist, China
Mythologie

In Europa ist der Fuchs hauptsächlich aus Fabeln bekannt. Er wird als schlau, aber auch listig, habgierig und falsch bezeichnet. Seine Schlauheit rettet ihn aus brenzligen Situationen, durch seine Verschlagenheit kann er aber auch von anderen profitieren.
Heutzutage also eher mit negativen Attributen belastet, galt der Fuchs früher als Furchtbarkeitssymbol, dem zu Sonnwendfeiern geopfert wurde. Auch der griechische Dionysos, verantwortlich für Fruchtbarkeit und Ekstase, trug gern Fuchspelz.
In manchen Gebieten Deutschlands bringt der Fuchs die Ostereier, nicht der Hase.
Auch auf das Wetter hat der Fuchs Einfluss: im Schlesischen braut der Fuchs ein Gewitter, in Finnland läuft der Fuchs durch die Fjells, wirbelt Schnee auf und schlägt mit seinem Schwanz Funken bis in den Himmel hinauf. Polarlicht auf finnisch heißt revontulet, Fuchsfeuer.
Im Christentum wurden Füchse, die vor der Christianisierung rituelle Bedeutung hatten, als teuflische Wesen betrachtet. Der Fuchs wurde nicht mehr der besseren Fruchtbarkeit geopfert, sondern bestraft. Wegen seiner roten Fellfarbe wurde er dem Teufel zugesprochen.
In China glaubte man, dass Fuchsgeister sich in menschliche Wesen verwandeln konnten, meist junge attraktive Frauen. Zum Teil heirateten Fuchsgeister in menschlicher Form Männer und bekamen Kinder mit ihnen.
Auch in Japan gab es Fuchsgeister, Kitsune genannt. Auch sie heirateten in menschlicher Form, verließen aber ihre Männer, sobald diese ihrer Fuchsgeistigkeit gewahr wurden. Wie in Europa, hatten sie positive wie negative Eigenschaften. Sie konnten mit Fruchtbarkeit segnen, mit ihrer Schnauze und Schwanzspitze aber auch Feuer legen. Sie konnten bis zu neun Schwanzspitzen haben, je mehr, desto mächtiger und älter waren sie.


Mensch und Fuchs

Wie schon erwähnt, wurden und werden Rotfüchse gerne als Bekleidung getragen. Je nach Mode wurde mehr oder weniger Fuchs getragen. Auf Farmen werden gerne besonders auffällig gezeichnete Füchse gezüchtet: Silberfüchse und Kreuzfüchse.
In der Volksmedizin wurde die Fuchsleber in Deutschland bis ins 19. Jahrhundert als Brechmittel genutzt, im Orient ebenso.
Im alten Rom galt Fuchsleber als Heilmittel gegen Tuberkulose, ebenso wie Fuchslunge.
Der Fuchs wird in vielen Ländern gejagt. In Großbritannien wurde lange Zeit die Fuchsjagd zu Pferde betrieben, ist jedoch aus tierschützerischen Gründen seit 2005 verboten.
In Deutschland wird der Fuchs vom Hochsitz und per Baujagd bejagt, es gehen also Hunde in den Bau und stöbern, bis sie das Tier aufgespürt haben. Ziel ist es, den Fuchs aus dem Bau zu treiben oder, wenn das keinen Erfolg bringt, Fuchs und Hund zusammen auszugraben.
In den 1960er bis -70er hinein wurden Füchse in ihren Bauten vergast um die Ausbreitung der Tollwut zu verhindern. Die Erfolge waren gering.


Lebenszyklus des Fuchsbandwurms, CC

Erkrankungen

Leider ist der Fuchs ein Überträger diverser Zoonosen. Die bekannteste ist sicher die Tollwut. In Deutschland gilt sie als ausgerottet. Dazu beigetragen haben Impfköder für Füchse. Trotzdem ist es weiterhin empfehlenswert, sein Tier impfen zu lassen. Es dient als rechtliche Grundlage, da ungeimpfte Tiere mit Tollwutverdacht nicht behandelt werden, sondern sofort eingeschläfert werden müssen.
Ein weiteres Problem in dieser Hinsicht stellt der Fuchs als Zivilisationsfolger dar. Längst in Städten heimisch geworden, stellt er im Falle eines erneuten Tollwutausbruchs eine hohe Gefahr für den Menschen dar.
Füchse können auch an Staupe und Leptospirose erkranken. Gegen diese Krankheiten werden Hunde normalerweise geimpft.
Für den Menschen sehr viel gefährlicher, da nicht ausrottbar, ist der Fuchsbandwurm, der über die Zwischenstufe Hund und Katze auch auf den Menschen übertragen werden kann. Entwickelt er sich im Fuchs in verschiedenen Stufen zum fertigen Wurm, so stellt der Mensch einen Fehlwirt dar. Die Gefahr liegt hierbei darin, dass eine Finne genannte Entwicklungsstufe des Fuchsbandwurms im Körper auf Wanderung geht, um sich im Lebergewebe weiter zu entwickeln. Beim Menschen findet sie jedoch kein geeignetes Gewebe und wandert weiter in Hirn, Herz oder Auge. Dort verbleibt sie, kann nicht getötet werden und richtet teilweise schwerwiegende Schäden an.
Füchse leiden auch an Flöhen, Zecken und Milben. Letztere können ansteckende Räude auslösen.


Quellen: 1 2 3 4 5 6 7 8


3 Kommentare:

  1. Vous avez sans autorisation pris ma photo de tête de renard , sans me demander l'autorisation.
    http://www.panoramio.com/photo/57444315
    Je vous demande soit de l'enlever ou mettre mon nom bien visible
    Gérard JOYON

    Sie haben meine Erlaubnis Fuchskopf erschossen , ohne um Erlaubnis zu fragen .
    http://www.panoramio.com/photo/57444315
    Ich bitte Sie, entweder entfernen oder sie meinen Namen gut sichtbar
    Gérard Joyon

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. I found your photo under a creative commons license, so I used it without asking for your permission. I have removed it from the article.

      Löschen
  2. Je vous remercie, Je suis étonné que vous ayez trouvé la photo sur licence commons car il me semble que je ne l'ai jamais placé sur ce site wiki
    Dans le cas ou une photo est prise sous cette "licence commons" il est obligé de citer, mettre , annoncer , placer le nom du propriétaire Origine, Droits de paternité

    Comme vous êtes un ami des animaux , comme moi je vous autorise à mettre la photo de la tête de renard mais à condition de placer, écrire , citer mon nom (photographe ou photographie Gérard JOYON)
    Amicalement Gérard JOYON
    Thank you , I'm Amazed Whether you found the photo Commons License -on car it seems to me That I the interim wiki never Placed on this site
    In the IF A price photo This is under " Commons License " is Forced to Quote , Set , Announcement, place the name of the owner Origin , Paternity Rights

    As you are an animal lover like me I AUTHORIZE you put the picture of the fox's head but a condition to place , to write, Quote my name (photographer photograph ll Gérard Joyon )
    Amicalement Gérard Joyon
    Vielen Dank, ich bin überrascht, dass Sie fand das Foto auf Commons-Lizenz , weil es scheint mir, dass ich noch nie in diesem Wiki platziert
    Falls ein Bild wird in diesem " Commons-Lizenz " entnommen ist verpflichtet, zu zitieren, statt , zu werben , setzen Sie den Namen des Eigentümers Herkunft , Vaterschaftsrechte

    Wie Sie ein Tierliebhaber wie ich Ich beauftrage Sie , um ein Bild des Kopfes des Fuchses setzen, aber vorausgesetzt, dass Sie zu schreiben, Zitat mein Name (Fotograf oder Fotografie Gerard Joyon )
    Amicalement Gérard Joyon

    AntwortenLöschen